Jeder von uns hat seinen ganz eigenen Weg zu gehen.

Jeder hat seine ganz persönlichen Wünsche und Ziele.

Und da, wo es uns hinzieht, liegt meist auch der Schatz verborgen.

 

Der Weg dahin ist mehr oder weniger klar definiert, mehr oder weniger holprig oder steil... das Wetter und die Beschaffenheit spielen eine Rolle auf unserer Reise, sowie unser Gepäck, das wir mitschleppen. Auch kann es sein, dass wir in Begleitung unsere Wanderung bestreiten dürfen. 

 

Manchmal schleppen wir unnötigen Ballast mit uns, den wir nicht loslassen wollen oder noch nicht können. 

 

Manchmal erkennen wir unterwegs, dass das ursprünglich gemeinte Ziel doch nicht das Gelbe vom Ei ist.... dann sind wir vielleicht irgendwo falsch abgebogen... müssen eventuell ein paar Meilen zurückwandern, zurück zu der betreffenden Kreuzung, um wieder auf den für uns richtigen Weg zu kommen.

 

Manchmal kann es auch sein, dass nur die Reise zum vermeintlichen Ziel und wieder zurück, so wie wir es beispielsweise von Paulo Coelho's Alchemisten kennen, uns unserem eigentlichen Seelenweg erst näher bringt.

 

Der Eine geht schneller, der Andere langsamer. 

Mancher sieht sein Ziel deutlich vor Augen, denn der Weg ist vorgezeichnet. Ein Anderer wandelt verwirrt im Nebel oder verharrt lange Zeit ängstlich an einer Kreuzung.

 

Wir können Konflikte durchleben, Schmerz, Trauer, Todesangst, Wut... sind manchmal unentschlossen und vergessen, gut auf uns acht zu geben. 

Manchmal scheint es so, als hätten wir uns verlaufen. Manchmal verzeihen wir uns selbst nicht. 

 

Am Ende ist alles gut.

 

Und wenn wir zurückschauen, dann erscheint der Weg nicht mehr so schwierig.

 

Es ist ähnlich einer Geburt. Der Geburtsprozess kann sehr kräftezehrend und schwierig sein. Wenn das Baby dann allerdings da ist, dauert es nicht lange, und all die Mühsal und der Schmerz treten in den Hintergrund. 

 

Mir gefällt diese Metamorphose von der Raupe zum Schmetterling. Auch wenn es ein scheinbar stiller Prozess ist, glaube ich, dass auch die Raupe durch Krisen geht, wenn sie sich entpuppt. Die Raupe weiß vermutlich nicht, dass am Ende höchstwahrscheinlich alles gut sein wird. Ich kann mir vorstellen, dass das auch nicht immer ganz so leicht ist. 

Allerdings nehme ich an, dass sie uns Menschen in vielen Dingen überlegen ist: sie denkt nicht nach, was alles passieren könnte, sondern durchlebt jeden Moment ganz bewusst. Lebt im Jetzt. Und tut JETZT, was JETZT ansteht. Ganz instinktiv und aus dem Bauch heraus.

Und damit kommt sie gut ins Leben.

 

Wir wissen nicht, was in der nächsten Sekunde geschehen wird, sosehr wir das auch kontrollieren wollen. 

Auch wir können nur im JETZT existieren und unser Bestes in jedem einzelnen Moment tun. Lernen wir jedoch wieder, auf unser Herz zu hören, alles aus dem Herzen zu tun, im Vertrauen und in Demut, dann schaffen wir alles leichter und wundern uns wieder, freuen uns wieder des Lebens...

 

Und nein: wir müssen nicht ständig mit einem Lachen durchs Leben gehen. Alles hat seine Zeit. Die Freude wie auch die Trauer. Alles, was sich im Moment zeigt, möchte als eine Botschaft gesehen und angenommen werden, damit es auch wieder losgelassen werden kann. Nehmen und Geben. Halten und Loslassen. Es geht ganz oft darum...

 

Das Leben ist ein Prozess. Eine Reise. Für jeden von uns.

 

Ich als Seelenhebamme kann Impulse geben, Zuversicht schenken, begleiten auf dem Weg und ans Ziel erinnern, falls man vom Pfad abkommt.... gehen muss man allerdings immer selbst.

 

Denn es braucht Muskeln für ein Leben in Freiheit, die auf dem Weg dahin trainiert werden. So wie bei der Raupe, die nach einem enormen Kraftakt ihre Flügel entfaltet und sich am Ende in aller Pracht in die Lüfte emporhebt... aus der Dunkelheit und der Enge hinein in ein neues Leben...

 

M.C. 22. 8. 22

 

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